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Strompreise

Der Strompreis gemäss Kundenrechnung setzt sich aus mehreren Elementen zusammen, die die EnerCom AG selbst nicht beeinflussen kann. Sie ist nur eine von vielen Akteuren im Strommarkt.

Die 3 Komponenten des Strompreises

Der Preis setzt sich zusammen aus:

Energiepreis
Preis für die gelieferte Energie. Diese Energie erzeugt der Netzbetreiber entweder mit eigenen Kraft-werken oder er kauft sie von Lieferanten ein. Wahlmöglichkeiten des Energielieferanten bestehen in diesem Bereich nur für Grosskunden (Jahresverbrauch > 100'000 kWh).

Netznutzungstarif
Preis für den Stromtransport vom Kraftwerk (Ort, wo Strom produziert wird) bis ins Haus (Steckdose). Mit den Einnahmen werden die Wartung und der Ausbau des Stromnetzes finanziert wie zum Beispiel Freileitungen, Masten und Transformatoren.

Abgaben
Kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. Darunter fallen z.B. Konzessionsabgaben an die Gemeinde oder lokalpolitische Energieabgaben. Hierrüber entscheidet die lokale Politik.
Bundesabgabe zur Förderung der erneuerbaren Energien (kostendeckende Einspeisevergütung KEV) sowie zum Schutz der Gewässer und Fische. Die Höhe der Abgabe wird jährlich vom Bundesrat fest-gelegt.
Die Abgaben müssen vom lokalen Energieversorger für alle Kunden erhoben und den entsprechenden Stellen ausbezahlt werden.

Der Strompreis ist je nach Energieversorger und Region unterschiedlich hoch und wird einmal pro Jahr jeweils für das Folgejahr festgelegt. Die Energieversorger verfolgen eine individuelle Einkaufsstrategie für die nicht selbst produzierte Energie bzw. den Strom.

Tarifanpassungen ab 1. Januar 2023

Mit den folgenden Informationen erklären wir Ihnen, weshalb die Energiepreise ab 2023 weit höher als üblich ausfallen werden.

Untenstehender Link zum Artikel der Berner Zeitung BZ vom 24. August 2022 beschreibt die Umstände für die allgemein hohen Tarifanpassungen ab Januar 2023:

Unsere Tarife 2023 finden Sie hier:

Detaillierte Preisanalysen von Kantonen, Gemeinden und Netzbetreibern

Sie möchten eine detaillierte Preisübersicht? Mit untenstehendem Link verweisen wir Sie gerne auf die Internet-Seite der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom, welche die Einhaltung des Stromversorgungs- und Energiegesetzes überwacht und der auch die EnerCom AG untersteht. Dort erhalten Sie eine Übersicht nach Kantonen, Gemeinden und Netzbetreibern.
Nach Eingabe der Postleitzahl Ihres Wohnortes werden Ihnen die neuen Strompreise ab 1. Januar 2023 verständlich aufgezeigt.
Bei Bedarf können im rechten Bereich unter "Parameter auswählen" Informationen von anderen Kantonen, Gemeinden und Netzbetreibern ausgewählt werden:

Fragen und Antworten

Warum erhöht die EnerCom den Strompreis?

Weil sich im 2022 die Preise im internationalen Strommarkt massiv gesteigert haben. Die EnerCom muss diese Aufschläge nachvollziehen. Wir sind kein Stromproduzent (unsere eigenen Anlagen liefern nur einen Bruchteil an Strom ins Netz) und darum auf einen smarten Stromeinkauf angewiesen. Die Aufschläge lassen uns keine Wahl.

Warum sind die Preise im Stromeinkauf gestiegen?

Hauptsächlich sind die aktuellen geopolitischen Verwerfungen dafür verantwortlich, inbesondere der Krieg in der Ukraine, die Klimakrise und die anhaltende Pandemie. In der Folge sind nämlich die Gas-, Kohle- und Ölpreise massiv gestiegen. Dies ist relevant, weil vielenorts Strom immer noch auf der Basis von fossilen Brennstoffen produziert wird. Ausserdem mussten in Frankreich besonders viele Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Weitere haben ihre Leistung wegen der verminderten Kühlleistung der Flüsse reduziert.

Aber die Gas- und Ölpreise sinken doch wieder.

Aktuell sinken und steigen die Preise in kurzer Folge. Sollte der Preis dereinst einmal wieder dauerhaft fallen, werden sich die Marktpreise für elektrische Energie entsprechend verhalten. Einen Effekt auf den Stromtarif werden wir allerdings frühestens im Spätsommer 23 sehen, wenn die neuen Zahlen festgelegt werden. Im 2022 waren die Preise für Gas und Öl mehr-heitlich auf einem sehr hohen Niveau.

Warum kauft die EnerCom ihren Strom nicht einfach nur im Inland ein?

Der im Inland produzierte Strom gelangt nur zu einem geringen Teil in den Stromhandel. Wie alle Betriebe ohne eigenen Produktionspark muss die EnerCom in Zusammenarbeit mit der Youtility AG ihre Energie auf dem internationalen Markt beschaffen.

Warum erhöht die EnerCom nicht einfach ihre eigene Stromproduktion?

Das ginge theoretisch nur mit massiven Investitionen. Dieses Geld fehlt uns. Es ist derzeit unrealistisch, Kirchberg mit Strom aus eigener Produktion zu versorgen. Die Einwohnerinnen und Einwohner können aber ihre Stromrechnung optimieren, wenn sie Photovoltaik installieren und vor allem ihren Stromverbrauch optimieren.

Warum sind Stromversorger mit Eigenproduktion derzeit im Vorteil?

In der Vergangenheit haben uns die tiefen Strompreise beim Einkauf bevorteilt. So konnten wir einen Stromtarif erzielen, der unter den Gestehungskosten der Stromproduzenten liegt. Nun kehrt sich das Verhältnis: Die Gestehungskosten liegen unter jenen des Stromeinkaufs – und dies wohl auf längere Sicht. Wir rechnen deshalb damit, dass die Preise in den nächsten Jahren nicht mehr unter 10 Rp./kWh fallen werden.

Kann die EnerCom in neue Produktionsanlagen investieren und so die Preise senken?

Theoretisch ja. Praktisch würde das mehrere Jahre dauern und Investitionen von mehreren Millionen Franken bedingen. Die EnerCom bzw. die Gemeinde Kirchberg könnte dies nicht stemmen. Ausserdem entspricht es nicht der Strategie der EnerCom: Wir betreiben die Energie- und Datennetze und schaffen optimale Bedingungen für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Wachstum der Region.

Welche Möglichkeiten hat die EnerCom, um den Stromtarif zu senken?

Sie kann ihre heute schon sehr schlanken Prozesse nicht noch weiter optimieren. Sie erwirtschaftet mit einem sowieso schon schmalen Mitarbeitenden-Bestand für die Gemeinde jährlich einen Gewinn. Würden wir über weniger Ressourcen verfügen, müssten Arbeiten am Stromnetz reduziert werden, was die technische Qualität beeinträchtigen könnte. Weitere Optimierungsmöglichkeiten gibt es für uns nicht: Die Stromrechnung setzt sich aus mehreren Leistungen anderer Akteure zusammen. Auf den Strompreis am internationalen Markt selbst haben wir gar keinen Einfluss.

Warum muss die EnerCom Gewinn machen? Könnte der bisherige Gewinn zur Senkung der Stromkosten genutzt werden?

Das ist nicht so einfach. Wir haben einen gesetzlichen Auftrag. Nur die Politik kann diesen anpassen. Unsere Gewinne würden jedoch kaum reichen, um den Anstieg der Kosten markant zu dämpfen.

Welche Möglichkeiten habe ich, um meine Stromrechnung zu reduzieren?

Sie können nur die Energiekosten optimieren, auf andere Elemente der Stromrechnung wie bespielsweise den Netznutzungstarif von Swissgrid haben Sie keinen Einfluss. Um Energie zu sparen, setzen Sie die bekannten Spartipps um. Nutzen Sie starke Verbraucher wie Wäsche-trockner, Heizung oder Backofen nur zurückhaltend. Kaufen Sie immer Geräte der höchsten Energieeffizienzklasse. Prüfen Sie eine Investition in eine eigene Photovoltaikanlage – was allerdings in der Summe auch neue Investitionen ins Netz der EnerCom Kirchberg nötig machen wird.

Ist die Zeit des billigen Stroms vorbei?

Das ist anzunehmen. Die Zeiten sind wenigstens vorerst vorbei. Rechnen Sie deshalb die Stromrechnung ins Haushaltsbudget ein. Niemand weiss, wie sich die geopolitische Lage ent-wickelt, die zum grössten Teil für die Preissteigerungen im Markt verantwortlich ist. Insofern ist die Preiserhöhung ein Weckruf auch für das Schweizer Energiesystem. Es muss unabhängi-ger von der internationalen Entwicklung werden.

Ich kann mir den Strom nicht mehr leisten. Was soll ich tun?

Sprechen Sie rechtzeitig mit uns. Es gibt technische Lösungen. Dabei können Sie den Strom analog einer Prepaid-Handy-Karte zum Voraus bezahlen. So behalten Sie die Kosten im Griff. Eine Stromabschaltung lässt sich so vermeiden.

War der Strom bisher zu billig?

Das kann man so nicht sagen. Sein Preis folgt den Prinzipien der freien Marktwirtschaft. Was man aber sicher sagen kann: Er ist bisher gering geschätzt worden. Vielen Menschen haben den Strompreis nicht zur Kenntnis genommen. Es ist wichtig, dass Sie ihn in Ihr Budget ein-planen wie Ihre Mobile- und Internetkosten auch. Ohne Strom kein Internet. Ohne Strom kein Smartphone. Das moderne Leben funktioniert nur mit Strom. Das hat seinen Preis.

Wird der Strom dereinst wieder billiger?

Das kann niemand vorhersagen. Theoretisch lässt sich Strom im Überfluss und somit kosten-günstig produzieren. Jedoch wären zuvor erhebliche Investitionen in die erneuerbaren Energien, in die internationale Zusammenarbeit und in eine Reduktion der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu tätigen. Bis dahin ist der Strompreis stets beeinflusst von geopoli-tischen Entwicklungen. Die EnerCom kann ihn nicht beeinflussen. Wir erwarten jedoch eine jährliche Anpassung nach unten, sollten sich die Märkte wieder erholen und die globalen Krisen weniger werden.

Was sind die für die Stromrechnung wichtigen Fakten und Zahlen für 2023?

Energiepreise

Die Energiepreise 2023 müssen um durchschnittlich 119% angehoben werden.

Netznutzungspreise

  • Die Netznutzungspreise unseres Vorlieferanten sind gestiegen. Dies nicht zuletzt weil beim Arbeitspreis (Rp./kWh) die Unterscheidung zwischen Hoch- und Niedertarif wegfällt und ein Einheitstarif über 24h verrechnet wird.
  • Der gesetzliche Verzinsungssatz für das in der Infrastruktur gebundene Kapital bleibt un-verändert bei 3.83%.
  • Die Tarifansätze für Betriebs- und Verwaltungkosten werden 2023 um durchschnittlich 7.9% angehoben (angepasste Stromgesetzgebung, Energiestrategie 2050).

Abgaben

  • Swissgrid erhöht die Systemdienstleistungen (SDL) von 0.16. Rp./kWh auf 0.46 Rp./kWh
  • Der Netzzuschlag (Art. 35 Energiegesetz – EnG) bleibt unverändert bei 2.30 Rp./kWh.
  • Die Gemeindeabgaben betragen 2023 (unverändert) 1.40 Rp./kWh, maximal CHF 400.00 pro Jahr pro Messstelle.

Dies bedeutet für 2023:

Unsere Strompreise müssen gesamthaft über alle 3 Komponenten um durchschnittlich 53% angehoben werden. Dies bedeutet bei der Kundengruppe H4 (Jahresverbrauch 4'500 kWh) eine Mehrbelastung von Fr. 42.00 pro Monat.

Rücklieferer-Tarife 2023

Die Rückliefertarife steigen für das Jahr 2023 von 7.00 Rp./kWh auf 15.00 Rp./kWh. Dies aufgrund der gestiegenen Energiekosten am Strommarkt, wodurch auch die Wertigkeit des aus PV-Anlagen produzierten Stroms stark zugenommen hat. Die EnerCom AG verzichtet auf die Herkunftsnachweise (HKN).


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